Das Leder und die Nägel

Man benötigt zwei verschiedene Sorten Leder zum Herstellen des Schuhs. Diese können bei einem spezialisierten Fachhändler besorgt werden:

  • Rindsleder, in dünnerer Ausfertigung etwa 2 – 3 mm stark (für das Oberteil des Schuhs),
  • Brandleder, ein besonders behandeltes und starkes, darum auch strapazierfähiges Leder (für die Sohle).

Wir, die mit Leib und Seele bei unseren Hobby dabei sind, bevorzugen vegetabil gegerbtes Leder, das also mit Pflanzengerbstoffen, wie z. B. aus der Eichenrinde, behandelt wurde und keine „modernen“ Giftstoffe, wie Chrom, enthält.

Das Oberleder des Schuhtyps „carbatinae“ besteht aus einem einzigen Stück. Zu Römerzeiten wurde es nicht, wie bei heutigen Schuhproduktionen, einfach an die Sohle genäht, sondern in einem ganzen Stück auf die Schuhsohle. Diese Konstruktion hatte (bereits von den Römern erkannt) den großen Vorteil, nicht auseinander fallen zu können. Und sollte doch einmal die Sohle verloren gehen, läuft man immer noch beschützten Fußes auf dem durchgehenden Innenteil weiter.

Ca. 150 - 160 Nägel werden für ein Paar Carbatinae gebraucht und müssen eigens dafür zurechtgeschlagen bzw. gekürzt werden (aber mit etwas Glück kann man bereits fertige über das Internet erwerben). Dafür hat der Träger der Schuhe aber einen sicheren Stand auf rutschigem Untergrund und der war in „Germanien“ weit verbreitet. Genagelte Untersohlen sind übrigens auch auf Kiesuntergrund und sandigem Boden von Vorteil. Nachteil einer Benagelung ist wiederum, dass vereinzelt Nägel durch die Sohle drücken, aber diese können zurückgeschlagen werden. Wenn man seine Druckseiten der Sohle beim gehen kennt, sollte man diese verstärkt benageln, damit die Nägel nicht zu schnell abgeschliffen werden. Besonders die Front in Zehennähe und der Ballen sowie der hintere Bereich an der Ferse sind die am meisten belasteten Stellen. Der Nagelkopf ist fünfeckig und ungefähr 6 mm im Durchmesser. Der Nagelstift ist etwa 1 mm dick und 8 mm lang.