carbatinae, die Römersandale schlechthin…

Im wiederaufgebauten Römerkastell Saalburg fanden sich tief in einem Brunnen einige Schuhe eines Römers, unter anderem die carbatinae genannten Sandalen, die neben den schweren Soldatenstiefeln, den caligae, zu den verbreitetsten Schuhformen gehörten. Ihre Anfertigung ist relativ einfach und so können sie mit wenig Material und etwas handwerklichem Geschick nachgebaut werden. Bis so ein Paar Römersandalen fertig ist, vergehen ca. 4 – 5 Stunden. Eine gute Verarbeitung zahlt sich aus, dann hält solches Schuhwerk einige Jahre die Strapazen eines Römermarsches aus! Nach archäologischen Funden zu urteilen gibt es die carbatinae in zwei Varianten: Die Sohle ist entweder vernietet oder vernäht. Bei Testmärschen haben sich die nur genieteten als schneller verbraucht erwiesen und mussten während des Marsches zwischendurch immer wieder nachgenietet werden. Die Variante, dass erst genäht und dann genagelt wird, ist also die arbeitsaufwändigere, aber auch die stabilere Lösung: Diese Art von carbatinae halten mehrere 100 Kilometer durch. Schon bei der Überquerung der Alpen sollen solche Schuhe von den Römern getragen worden sein.